Wie jeder einzelne die Weihnachtszeit verbringt und das Weihnachtsfest organisiert, ist sicher sehr unterschiedlich. Bei der ganzen Diskussion um Lockdown vor oder nach Weihnachten, Beschränkungen über die Weihnachtszeit usw. habe ich mich gefragt, was ist mir persönlich eigentlich wirklich wichtig und unverzichtbar für die Weihnachtszeit.
Als Kind habe ich gedacht, so wie meine Eltern und wir Kinder gefeiert haben, das wird sich nie ändern. Spätestens, wenn man erwachsen ist und neue Familienmitglieder dazu kommen oder man weit von zu Hause wohnt, wird sich etwas ändern.
Also, was ist es, was ihr von eueren Eltern mitgenommen habt und genau so macht wie sie.
Was ist euch heute wichtig?
Der Weihnachtsbaum, die Christmette, der Weihnachtsmarkt, die Geschenke, die Plätzchen oder Gebäck, der Weihnachtsbraten, das Adventssingen, der Weihnachtsspaziergang, die Familienfeier?
Lange glaubte ich, dass ich nie auf einen Weihnachtsbaum verzichten möchte. Bis nach meinem Vater auch meine Mutter vor 5 Jahren 2 Tage vor Heiligabend starb. Seitdem habe ich keinen Weihnachtsbaum mehr aufgestellt. Obwohl es mir manchmal im Herzen weh tut, den wunderschönen alten Weihnachtsschmuck nicht mehr zu gebrauchen. Dieses Jahr hatte ich das erste Mal wieder Lust. Ich muss aber gestehen, dass die ganze Situation um Corona mich doch mehr belastet, als ich mir selbst eingestehen wollte. Ich denke, wir warten noch ein Jahr.
Unverzichtbar ist für mich das traditionelle Essen zu Heiligabend und zum Teil zu Weihnachten. Heiligabend gibt es bei mir mittags Kartoffelsalat und Würstchen und abends eingelegten Hering. Zu Weihnachten variiert der Braten, aber der russische Salat muss sein.
Eure Birgitt
Mit den Jahren verändert sich Vieles, was früher unbedingt zu Weihnachten gehörte. Ich hätte mir nie vorstellen können, ohne Weihnachtsbaum zu feiern. Der alte Schmuck, der über Generationen vererbt wurde, schlummert im Keller. Heute in Corona-Zeiten ist mir nur noch wichtig, daß die Menschen, die mir am Herzen liegen, gesund bleiben. Dafür verzichte ich gerne auf pesönliche Besuche. Früher war mir zu Weihnachten ganz wichtig, zu musizieren und zu singen. Geschenke waren schön, aber bis auf das traditionelle Buchgeschenk nicht unbedingt erforderlich. Die Stille, die Erzählungen vom Vater, wie er in der russischen Gefangenschaft das Fest erleben mußte, das hatte Wert. Die Freude der Mutter, die sich über jedes kleine Geschenk so kindlich (nicht kindisch) freuen konnte oder das Warten aufs Christkind mit der kleinen Schwester – das bleibt in Erinnerung. Mir geht oft durch den Kopf, wenn heute so ein Rummel um die letzten Tage vor Weihnachten gemacht wird, warum das fruher nicht so war. Einfach nur mal an den Text des Liedes Morgen Kinder wird´s was geben denken. Da heißt es unter anderem: unsere lieben Eltern sorgen lange, lange schon dafür. Es wurden Plätzchen gebacken, wenige beliebte Sorten und keine Massen an Modekeksen. So war es, so sollte es sein, dann fällt auch der hausgemachte Stress weg.
So ist es!