In jeder Familie gibt es sicher Traditionen, an denen man versucht fest zu halten. In unserer Familie gibt es z.B. am Heiligen Abend immer am Mittag Kartoffelsalat und Würstchen und am Abend eingelegte Heringe.
Traditionen sind etwas Schönes, weil man sich schon das ganze Jahr drauf freuen kann und weil sie Festen eine Struktur geben.
Aber wehe, es kommt etwas dazwischen.
Das kann eine neue Beziehung sein, eine Scheidung, ein Todesfall oder Änderung des Lebensstandards. Es gibt viele Möglichkeiten.
Im Moment bin ich offensichtlich in dem Alter, dass in meinem Freundes- und Bekanntenkreis Vater oder Mutter sterben, Krankheit beim Partner oder Kindern zuschlagen. Dann können die so lieb gewonnen Traditionen auf einmal zu einer Qual werden.
Die Einsamkeit nach Verlust eines Partners, die man im Alltag mehr oder minder bewältigt hat, kann dann unerträglich werden. Der Wunsch nach einem Weihnachtsbaum wird übermächtig, weil man ihn wegen eines geschwächten Immunsystems nicht ins Haus holen darf.
Was einst schön war, wird zur Bedrohung. Die sentimentale oder gar depressive Stimmung bringt einen schier um. Wenn man nur noch sieht, was man verloren hat und was einen traurig macht, was sind dann Traditionen und festgefahrenen Abläufe wert?
Zeitungen, Geschäfte, Radio, TV alle suggerieren uns, dass wir uns in der Weihnachtszeit so und nicht anders zu verhalten haben. Der Handel möchte uns dazu animieren immer mehr und teurere Geschenke zu kaufen. Mit einem christlichen Sinn hat das nichts zu tun. Wobei ich an dieser Stelle gar nicht diskutieren möchte, ob das Weihnachtsfest nicht sowieso eher einen heidnischen Hintergrund hat und nur von der Kirche vereinnahmt wurde, weil man so mehr Menschen an die Kirche binden konnte.
Meine persönliche Empfehlung ist, Traditionen und Verhaltensweisen zu überdenken. Alles im Leben wandelt sich. Suchen Sie sich andere positive Momente. Laden Sie einsame Menschen, die nicht gern allein sind, ein, das Weihnachtsfest mit Ihnen zu feiern.
Und geben Sie Dingen und Abläufen nicht eine solch große Macht über sich. Lassen Sie vielmehr ihr Herz offen für andere Menschen, die in größerer Not sind, als Sie selbst.
Wie Sie sehen, haben auch das Wetter und die Pflanzen mit der Tradition gebrochen: kein Schnee, kein Frost, dafür blühende Nelken.
Und wieder gebe ich ihnen recht. Gerade weil Weihnachten als fest der Liebe gehandelt wird, fehlt sie machen in diesen Tagen ganz besonders.
Liebe Weihnachtsgrüße
Traditionen schön und gut, wenn sie aber nur noch eine Last sind, dann muss man sich davon frei machen. Ich weiss nicht, warum gerade Weihnachten so einen Konsumzwang ausübt. Es liegt z. T. an der Umwelt, die manipuliert und einsuggeriert, was unbedingt zum Weihnachtsfest dazugehört. Es wird wochenlang -zig Sorten Plätzchen gebacken, die meisten verschenkt, oder wer hat schon mal Schlanke diese Massen essen sehen? Der weihnachtliche Sinn wird dann noch mit vielen Geschenken endgültig ad acta gelegt. Das Fest der Liebe braucht weder Geschenke noch Essen und Trinken über Hunger und Durst. Auch Kinder müssen nicht mit Geschenken überhäuft werden, schenkt ihnen Zeit und Liebe. Das gegenseitige Konkurrieren von Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln und sonstige Anverwandten muss nicht sein. Sie bekommen auch keine Liebe zurück, nur fürs nächste Mal die Vorgabe noch mehr zugeben.