Wie angekündigt wollen wir Frau B. bei ihrer Rückführung zu ihrem eigenen Tod begleiten.
Frau B. war, wie beschrieben in ihrer Rückführung in der Mongolei ca. im Jahre 1200 gelandet. Sie war eine alte Frau, die zufrieden vor ihrer Jurte Kinder und Tiere beobachtete. Da sie schon alt war, fragte ich Frau B., ob sie bereit wäre, ihren Tod anzuschauen. Wohlgemerkt „anschauen“ und nicht „erleben“.
Wenn man nur beobachtet, kann man körperlich und emotional eine bessere Distanz wahren. So, dass Schmerzen und Emotionen wie bei der Betrachtung eines bewegenden Filmes wahrgenommen werden, aber nicht einem persönlich geschehen.
Sie antwortete, dass sie dazu bereit sei und ich führte sie zu ihrem Todeszeitpunkt.
Frau B. erzählte, dass sie sich auf dem Boden der Jurte auf einer rotgestreiften Decke liegen sah. Sie wäre ganz schwach und ihr Atem ginge nur noch ganz leise. Sie hätte keine Schmerzen. Sie fühlte aber, dass das Leben ihr langsam entglitt. Sie wäre einfach müde. Sie beobachtete sich von der Decke der Jurte aus.
Jetzt, sagte sie, löst sich die alte Frau von ihrem Körper und schwebt ebenfalls unter der Decke. Hier verschmolz sie aus ihrer Beobachterposition mit der alten Frau.
Sie fühlte sich wie in einem Wirbelsturm durch einen langen, dunklen Tunnel gesogen. Am Ausgang des Tunnels wurde sie erwartet. Nicht von menschlichen Gestalten, sondern eher von Energiewirbeln, wobei sie zwei dieser Wirbel Personen aus ihrem jetzigen Leben zuordnen konnte: eine war ihr kürzlich verstorbener Vater und eine zweite die vor längere Zeit verstorbene Mutter ihres Vaters. Alle kümmerten sich liebevoll um sie.
Die Umgebung war wie ein wunderschön gestalteter Garten, alles war sehr deutlich zu sehen und doch im Nebel. Das Licht war gleißend und sie konnte sich nur langsam mit ihren Augen daran gewöhnen.
Zunächst begleiteten alle sie auf ihrem Weg, von dem sie wusste, dass sie ihn nun gehen musste. Woher sie diese Überzeugung hatte, konnte sie nicht sagen. Langsam verabschiedeten sich die meisten von ihr, übrig blieben nur die Energien ihres Vaters und ihrer Großmutter. Sie gingen noch ein gutes Stück Weges mit ihr und machten ihr Mut, dass alles gut würde. Aber davon war sie sowieso überzeugt.
An einer Wegkreuzung nahmen auch die Beiden Abschied von ihr und sie ging allein weiter, in der Zuversicht, dass sie auf dem Weg zu einer ruhigen, gelassenen, zufriedenen Zukunft war.
Machen wir hier noch mal einen Halt und lassen uns von Frau B. beim nächsten Mal erzählen, wie sie sich in einer Zwischenwelt aufhielt und welche Bewandtnis diese Zwischenwelt hatte.
Eins ist mir noch besonders wichtig:
Die Rückführung zum eigenen Tod in einem anderen Leben, kann die Angst vor dem Tod im jetzigen Leben reduzieren. Denn das Unterbewusstsein hat nun erlebt, dass es ein Ereignis ist, vor dem es keine Angst zu haben braucht.