Tag 1:
Eine Nachbarin hat uns ganz überraschend Kuchen vorbeigebracht! Weil ihr danach war! Ist das nett!
Tag 2:
Meine Schwester sagt immer „ein Schweißfuß kommt selten allein“. In meinem rechten Auge muss ein Zwillingspaar oder Liebespärchen wohnen. 3 Schweißfüße habe ich bereits „verarbeitet“. Heute Abend dann der vierte: ein Teil des Auges ist blutunterlaufen. Super. Ich sollte ein Bett beim Augenarzt beantragen, dann kann ich gleich einziehen.
Tag 3:
Es ist eine Episkleritis und nicht schlimm… Na, dann wenden wir uns wieder den schönen Dingen des Lebens zu.
Heute ist unser von einem LKW umgefahrener Holzzaun an der Einfahrt durch einen weißen Metall-Zier-Zaun ersetzt worden. Echt edel! und passt so gut zum Rest. Nun wird schon mal das Geld gezählt, ob es eventuell für mehr reichen würde… mal sehen.
Tag 4:
Bin etwas nachdenklich über die Vergänglichkeit. Es ist wohl so, wie mein Vater immer sagte: „Die Einschläge kommen immer näher“.
Gut, so ist es in diesem Falle nicht, aber ich erinnere mich an einen wunderschönen Abend mit Max Greger, Hugo Strasser, Paul Kuhn. An dem Abend war auch Dieter Hildebrandt mit einer Laudatio auf einen der drei (ich glaube es war ein Geburtstag von Max Greger) anwesend. Ein weiterer Stargast war Margot Hielscher, die ein Ständchen sang.
Gerade lese ich, dass Margot Hielscher im Alter von 97 Jahren verstorben ist.
Nun bin ich ein bisschen melancholisch. Am besten ich gehe in den Garten. Gartenarbeit weckt die Lebensgeister wieder.
Tag 5:
Von zwei Haselnüssen und zwei Holundern habe ich die abgeschnittenen Zweige geschreddert. Die 4 Großsträucher machen ihrem Namen wirklich alle Ehre. Jedes Jahr haben sie einen Zuwachs von ca. 3 Metern. Wenn ich sie also ließe, würden wir uns bald als Dornröschen fühlen, nur ohne Dornen aber komplett zugewachsen. Das Geschredderte verteile ich immer unter den Sträuchern, damit sie zurückbekommen, was ich ihnen genommen habe.
Und nun werde ich den Abend mit einem Käsesalat und einem Gläschen Wein genießen.
Tag 6:
Mensch, eines weiß ich, Formulare gehen mir gehörig auf den Geist. Formulare, Formulare von der Wiege bis zur Bahre… (da muss man sie allerdings nicht selber ausfüllen, he, he)
Tag 7:
Die Sonne scheint aus allen Knopflöchern. Ein Wetter, um den Garten mit meiner Anwesenheit zu beglücken. Gartenarbeit entspannt mich am Allerbesten.
Ich versinke in ein „meditatives“ Schneiden der Büsche, erfreue mich an den Blüten des Spätsommers, beobachte das Flattern und Segeln der Schmetterlinge, dem Schwirren der Libellen und höre dem leisen Singen und Erzählen der Vögel zu. Hin und wieder höre ich die Singdrossel wie sie auf ihrer Steinschmiede ein Schneckenhaus zertrümmert. Und gerade rufen mich die Vögel, damit ich ihnen beim Verjagen einer Katze helfe.
Ich muss nur genau hinhören und sehen, dann redet der Garten mit mir.