Zum Advent gehört für mich die Hausmusik. Da werden die Instrumente ausgepackt, die vielleicht das ganze Jahr über geschlafen haben und Zäpfchen und Stimmbänder werden geölt, damit schöne, reine Töne entstehen.
Früher war ich im Schulchor. Da wurde fleißig geprobt und mit unserem Adventsrepertoire haben wir dann in den Kirchen der umgebenden Dörfer gesungen. Jeden Montagmorgen vorm Unterricht wurde unter dem großen Adventskranz in der Schule gesungen. Da die Schule in mehrere Häuser gegliedert war, haben wir uns danach in den jeweiligen Treppenhäusern aufgestellt und auch dort für alle gesungen. Das habe ich besonders geliebt, weil Treppenhäuser eine tolle Akustik haben. Abwechselnd mit meiner Freundin Sieglinde durften wir beiden ein Solo schmettern. Manchmal war ich fast ein bisschen eifersüchtig, wenn sie ein in meinen Augen schöneres Lied singen durfte.
In Corona-Zeiten ist das Singen im Chor leider zu gefährlich. Die Aerosole werden zu weit verteilt und könnten ansteckende Viren großzügig verbreiten. Ein Freund erzählte mir, dass er und die anderen Sänger sich über Skype treffen und gemeinsam singen.
Ja, macht die Herzen und den Geist auf. Dann findet ihr auch eine Lösung für gemeinsame Advents-Hausmusik.
Ich möchte euch noch den Lieblingsspruch einer meiner Musiklehrer ans Herz legen:
Wo man singt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen haben keine Lieder
Eure Birgitt