Am 1. Dezember 1955 weigerte sich die schwarze Bürgerrechtlerin Rosa Parks in Montgomery, ihren Sitzplatz in einem öffentlichen Bus für einen Weißen freizumachen. Sie wurde festgenommen und zu einer Geldstrafe verurteilt.
Das führte zu einer großen Solidarisierungsbewegung innerhalb der schwarzen Einwohnerschaft. Der Boykott dauerte schließlich etwa 385 Tage. Der gewaltlose Widerstand führte schließlich zu einem Erfolg.
Am 13. November 1956 erklärte der Oberste Gerichtshof die Rassentrennung in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt Montgomery für verfassungswidrig und sprach ein Verbot dagegen aus.
Matin Luther King wurde zum Leiter des zur Koordination des Boykotts gegründeten Komitees Montgomery Improvement Association ernannt. 1957 hielt King 208 Reden und schrieb sein erstes Buch – „Schritte zur Freiheit: Die Montgomery Story“. Der gelungene Boykott trug zum Wachstum der gewaltlosen Bürgerrechtsbewegung bei. In den folgenden Jahren schlossen sich ihr auch immer mehr Weiße an.
Am 8. November 1960 gewann John F. Kennedy die Präsidentschaftswahl vor Richard Nixon, nachdem er sich für Martin Luther King eingesetzt hatte. Die Stimmen der meisten schwarzen Wähler hatten Kennedy zum Wahlsieg verholfen.
Martin Luther King schrieb über den gewaltlosen Widerstand.
„Gewaltloser Widerstand ist keine Methode für Feiglinge.
Weder eine Einzelperson noch eine Gruppe von Menschen braucht sich einem Unrecht zu unterwerfen oder Gewalt anzuwenden, um sich wieder Recht zu verschaffen, denn es gibt den Weg des gewaltlosen Widerstands.
Der gewaltlose Widerstand hat nicht das Ziel seinen Gegner zu vernichten oder zu demütigen, sondern seine Freundschaft und sein Verständnis zu gewinnen.
Der Zweck ist Wiedergutmachung und Aussöhnung. Die Frucht des gewaltlosen Widerstandes ist eine neue innige Gemeinschaft, während die Folge der Gewalttätigkeit tragische Verbitterung ist.
Gewaltloser Widerstand ist Angriff gegen die Mächte des Bösen, nicht gegen Personen, die das Böse tun. Der Anhänger des gewaltlosen Widersandes will das Böse vernichten, nicht die Menschen, die dem Bösen verfallen sind.
Gewaltloser Widerstand setzt die Bereitschaft voraus, Demütigungen zu erdulden, ohne sich zu rächen und Schläge hinzunehmen, ohne zurückzuschlagen.
Der Anhänger des gewaltlosen Widerstandes kämpft darum, dass die unterdrückten Völker der Welt in ihrem Ringen um die Menschwürde nicht verbittert werden oder sich in Hassfeldzügen ergehen.
Mit gleicher Münze vergelten, würde den Hass in der Welt nur vermehren. Jeder müsste Verstand und Moral genug haben, um die Kette des Hasses zu zerreißen.
Das kann nur geschehen, wenn wir die Liebe zum Mittelpunkt unseres Lebens machen.
Alles Leben steht in Beziehung zueinander. Wenn ich meinem Nächsten schade, schade ich mir selbst.“