Ein Vogel will frei fliegen, auch wenn es bedeutet, dass er sein Futter selbst suchen muss. Obwohl er der Unbill des Lebens ausgesetzt ist, gegen Katzen, Marder und Konsorten, dem Wetter mit Hitze und Kälte standhalten muss.
In einem Käfig, in dem er gefüttert und gehätschelt wird, kann er überleben. Aber er ist eingesperrt.
Für uns Menschen gibt es viele goldene Käfige. Manche nennen eine Ehe so, wenn einer bestimmt, was gemacht wird, dem anderen, aber materiell nichts fehlt.
Viele Käfige schaffen wir uns selbst, ohne es zu erkennen. Diese Käfige haben oft etwas mit gesellschaftlicher Anerkennung zu tun. Denken wir nur an die Werbung: Mein Haus, mein Auto, mein Boot. Und wer da nicht mithalten kann, der fühlt sich nicht frei. Und die, die die Ziele erreicht haben, sind anderen Zwängen ausgesetzt.
Ich erinnere mich, dass eine ältere Freundin zu mir sagte, wenn du ein Haus kaufen willst, dann bist du im Arbeitsleben erpressbar. Sie hatte nicht Unrecht. Denn nun war ich auf mein Einkommen angewiesen, um das Darlehn bedienen zu können.
Wir müssen uns also entscheiden. Was ist für mich wichtig. Was mache ich für andere, um ihnen zu imponieren.
Sich entscheiden und dazu stehen erfordert viel Selbstbewusstsein, wenn es den gängigen Normen nicht entspricht.
Dafür bekommen wir etwas Unbezahlbares, unsere Freiheit.
Ich wünsche euch eine gute Urteilskraft.
Eure Birgitt