Am Weihnachtsbaum unserer menschlichen Familie hingen und hängen immer dieselben Kugeln und Figuren. Selbst das Lametta wurde Jahr für Jahr fein säuberlich abgenommen und für das nächste Jahr aufgehoben.
Opi hatte zu einigen Anhängern sogar Geschichten auf Lager. Die werde ich nun Justi und Katie weitergeben, denn sie haben unseren Opi ja nicht mehr kennengelernt.
Da war ein Engel, der in einem Kranz aus nachgemachtem Tannengrün hing und zusätzlich waren kleine silberne Glaskugeln darin. Ein Weihnachtsmann, der einen roten Mantel mit Pelzbesatz trug. Am meisten erinnerte er sich an den mittlerweile unscheinbaren Nikolaus, der auf einer Feder stand, an der er am Weihnachtsbaum beschwingt wackelte. Opi erzählte, dass dieser Nikolaus in seiner Jugend noch geleuchtet hat. Das muss sehr beeindruckend gewesen sein.
Die kleinen und mittleren silbernen Glaskugeln stammten von den Eltern unserer Omi. Die meisten Kugeln, an die sich mein Frauchen erinnern kann, hat Omi dazu gekauft. Rote Kugeln, die in ihrem Inneren weißen Glitzer hatten. Eine davon hatte auf dem weißen Glitzer einen roten Tropfen. Dabei musste Frauchen immer an die Geschichte von Dornröschen denken. Dann gab es noch eine Trompete, die tatsächlich einen Ton erzeugte und einen Vogel, der wie der Nikolaus auf einer Feder saß und ebenfalls wippen konnte.
Frauchen sagt, wenn auf dem Baum die Kerzen brannten und das Glöckchen zur Bescherung leuchtete, dann war da immer sehr feierlich.
Ich kann mich auch noch daran erinnern. Auch, dass dann mein Menschenrudel auf eine besondere Art gemeinsam jaulten. Ach, was war das schön. Manchmal spielte Frauchen auch auf dem Klavier, manchmal sogar vierhändig mit Tantchen. Dazu haben Mimi und ich dann das Jaulen der Menschen ein bisschen nachgemacht. Es muss ziemlich gut gewesen sein, denn unsere Menschen haben sich sehr darüber gefreut.
Just, Katie, dass sollten wir schon mal gemeinsam üben. Viellicht können wir dreistimmig jaulen.
Eure Vicki (via Frauchen Birgitt)