Kurz vor Weihnachten weckte mein Vater uns immer mit dem Lied „dreimal“, „zweimal“ oder wie es in dem Weihnachtslied wirklich heißt „einmal“ werden wir noch wach.
Weihnachten.
Morgen, Kinder, wird’s was geben,
Morgen werden wir uns freun;
Welch ein Jubel, welch ein Leben
Wird in unserm Hause sein!
Einmal werden wir noch wach,
Heissa, dann ist Weihnachtstag!
Wie wird dann die Stube glänzen
Von der großen Lichterzahl,
Schöner als bei frohen Tänzen
Ein geputzter Kronensaal!
Wißt ihr noch vom vorgen Jahr,
Wie’s am Heilgenabend war?
Wißt ihr noch mein Reiterpferdchen,
Malchens nette Schäferin?
Jettchens Küche mit dem Herdchen
Und dem blank geputzten Zinn?
Heinrichs bunten Harlekin
Mit der gelben Violin?
Wißt ihr noch den großen Wagen
Und die schöne Jagd von Blei?
Unsre Kleiderchen zum Tragen
Und die viele Näscherei?
Meinen fleißgen Sägemann
Mit der Kugel unten dran?
Welch ein schöner Tag ist morgen,
Viele Freuden hoffen wir!
Unsre lieben Eltern sorgen
Lange, lange schon dafür.
O gewiß, wer sie nicht ehrt,
Ist der ganzen Lust nicht wert!
nach Karl Friedrich Splittegarb
In dem Lied wird auch mehr oder weniger klar, dass es sich um ein Fest der Geschenke und Naschereien handelt. Hier kommt kein Weihnachtsmann, kein Christkind oder himmlische Chöre vor. Allein die Eltern, die sich um den ganzen Glanz und Gloria bemühen. Natürlich darf der erhobene Zeigefinger nicht fehlen: Nur wer seine Eltern ehrt, ist den ganzen Aufwand wert.
Eure Birgitt