Tag 40: Anders Fasten mit Birgitt

Ist es nicht viel ansprechender, wenn wir freundlich begrüßt oder angesprochen werden?

In meinem ersten Job zwischen Abi und Studium war ich Botin und ziemlich schüchtern. Zum Verteilen der Post klopfte ich an, öffnete nach einer gewissen Anstandszeit die Tür und hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst, wenn im Büro Leute saßen. Ich grüßte leise, um keinen zu stören und ging wieder. Irgendwann fragte mich ein Mitarbeiter, warum ich nicht freundlich grüßen würde.

In meiner Vorstellung habe ich möglichst störungsfrei gegrüßt. Nach der Ansprache betrat ich die Büros und rief ein fröhliches „Guten Morgen“ hinein. Alle grüßten freundlich zurück.

Die Lehre habe ich mein Leben lang beibehalten. Ein freundliches Lächeln, ein freundlicher Ton, egal ob „Guten Morgen“, „Grüß Gott“, „Moin“ oder „Hallo“ und die Welt wird einen Moment besser.

Es tut auch nicht weh, wenn man ein rhetorisches „Wie geht es?“ anfügt. Und sich einen kurzen Moment für eine Rückfrage nimmt, wenn die Antwort kein „gut“ ist.

Eure freundliche Birgitt

Höflichkeit

Winken

Heute Morgen habe ich mal wieder unsere Hunde beobachtet. Vicki saß im Körbchen und Mimi hatte wohl den Wunsch, es ihr gleich zu tun.

In allen öffentlichen Verkehrsmitteln kann man beobachten wie das bei den zivilisierten Menschen abläuft: Ein freier Platz – baff, hingesetzt. Oder ein Platz mit einer Tasche belegt, wen schert´s – bleibt halt der Mitmensch stehen.

Nicht so bei unseren Hunden. Mimi stellt sich vor das Körbchen, fixiert Vicki und zirpt ihr freundlich ins Ohr. Noch keine Reaktion. Mimi wird jetzt etwas deutlicher, kratzt mit dem Pfötchen am Körbchenrand. Noch immer keine Reaktion. Mimi sagt sich, dann muss ich lauter sagen, was ich möchte – Wuff, wuff. Dann geht Mimi.

Nun erhebt Vicki sich aus dem Körbchen und geht auf eine andere Liegestelle – und Mimi huscht ins Körbchen.

Höfliches Anfragen führt also zum Ziel.

Wenn es bei uns Menschen doch auch so wäre.

Den Nachbarn höflich grüßen, Hilfe anbieten, ein freundliches Wort finden, ein Lächeln, eine Geste des guten Willens…

Ich bin heute dankbar …
für unsere Hunde, von denen ich etwas lernen kann.

Ich möchte heute allen vergeben …,
die gedankenlos, mürrisch, fordernd oder gar feindselig ihren Mitmenschen begegnen.