Wie schnell urteilen wir hart über uns selber:
Was hast Du denn da wieder für einen Mist gemacht…
Kannst Du nicht besser aufpassen, du Schussel…
Nun mach mal ein bisschen, viel Zeit bleibt nicht mehr…
Wie siehst Du nur aus… zu dick, zu dünn, zu faltig, zu alt, zu hässlich…
Das kennt wohl jeder. Wir gehen meist sehr rüde mit uns selbst um. Aber wie können wir gedeihen, wenn wir uns ständig mit negativer Energie bombardieren, wenn wir uns unsere Fehler oder Defizite nicht verzeihen können?
Stattdessen sollten wir uns liebevoll zuwenden:
uns loben für die Dinge, die wir können,
uns wohlwollend im Spiegel betrachten und die schönen Seiten sehen.
Auch wenn ein Körperteil durch eine Verletzung oder eine Krankheit nicht funktionsfähig ist, dann seien Sie einfach nett zu ihm:
Loben Sie, wenn etwas besser geht als den Tag zuvor,
machen Sie Mut, wenn es mal wieder schlechter wird,
feiern Sie jeden Fortschritt,
seien Sie zufrieden, wenn sich nichts verschlechtert.
Wir lernen durch unsere Erziehung und unser Schulsystem meist nur unsere Fehler und Defizite kennen. Wir lernen sie ernst zu nehmen und bringen unser Selbstwertgefühl in Verbindung mit der Kritik an unserer Leistung oder unserer Person. Wären wir anders erzogen worden, hätten wir gelernt uns über unsere Fehler und Mängel zu freuen, denn sie sind es, die uns zu Erkenntnis und Lernerfolg führen. Kritik würde uns dann nicht schwächen sonder stärken.
Deshalb möchte ich Sie ermuntern jeden Fehler, jeden Mangel mit Freude anzunehmen, als Chance etwas in Zukunft besser zu machen oder einfach nicht wieder zu machen oder anders zu sein.
Lernen Sie sich selbst zu lieben so wie Sie sind, das ist kein Egoismus. Es ist vielmehr eine Vorbedingung dafür, dass Sie Liebe auf andere Menschen ausdehnen können. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.“
Ohne Liebe kann nichts blühen und wachsen… weder Kinder noch Tiere noch Pflanzen… und schon gar nicht wir selbst.
Spielen Sie die kommende Woche einmal Detektiv:
Spüren Sie Ihre negativen Gedanken auf. Stellen Sie diese infrage, suchen Sie Beweise dafür und dagegen, hinterfragen Sie sie (Ist das logisch? Ist das wirklich eine Tatsache?) Versuchen Sie sich selbst von der positiven Gegenseite zu überzeugen. Malen Sie sich den schlimmsten Fall aus und fragen Sie sich dann, ist das wirklich so schlimm?