Frage:
Sie sagen, der gute Draht zum inneren Helfer kann selbst hartnäckige Blockaden lösen, als Schmerztherapie funktionieren, einem bei beruflichen, persönlichen wie sportlichen Zielen helfen. Spart man sich mit Ihrem Buch „Entdecke deinen inneren Helfer“ teure Coaching-Stunden?
Antwort:
Ja und Nein.
Ich denke gerade an meine Yoga-Stunden. Natürlich mache ich die Übungen auch zu Hause allein ohne Lehrerin. Aber, das, was meine Yoga-Lehrerin von mir abverlangt, bringe ich zu Hause meistens nicht zustande. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht so ehrgeizig bin und viel schneller aufgebe. Vielleicht traue ich mir selbst auch nicht so viel zu. Es kommt öfter vor, dass ich sage „das kann ich nicht“. Was sich dann unter Anleitung meiner Yoga-Lehrerin als nicht richtig rausstellt.
Ich bin also bereit, wenn meine Lehrerin mich anleitet und etwas von mir erwartet, auszuprobieren, auszuhalten und ausdauernder zu üben, als wenn ich allein im stillen Kämmerlein übe, in dem mir keiner zusieht, mir keiner Hilfe leistet, mich keiner korrigiert und mir keiner etwas zutraut und mich lobt.
Wir Menschen brauchen immer wieder diesen direkten Kontakt zu anderen Menschen, die genau die Funktion meiner Yoga-Lehrerin übernehmen: uns etwas zutrauen, uns anregen, uns loben, uns locken, uns Hilfestellung geben.
Die wenigsten könnten als Einsiedler glücklich werden. Und doch gibt es glückliche und zufriedene Einsiedler.
Was ich sagen will, im Grunde könnte jeder allein mit Hilfe seines inneren Helfers seine Probleme lösen, vorausgesetzt, alle notwendigen Anlagen sind dazu vorhanden, wie beim glücklichen Einsiedler.
Manchmal ist eine unabhängige zweite Sichtweise aber genau der Impuls, der gebraucht wird, um ein Problem zu lösen. Jemand, der erkennt, was in uns steckt, bevor wir es selbst entdeckt haben und uns herausfordert.
Und mal ehrlich, ist dann nicht eine teure Coaching-Stunde eine gute Investition?
Trotzdem übe ich natürlich fleißig meine Yoga-Übungen zu Hause weiter, um mir bei der nächsten Yoga-Stunde wieder neue Anregungen zu holen.
So sehe ich auch das Arbeiten mit meinem Buch.
Es gibt Menschen, die sehr gut nur mit dem Buch auskommen. Vorbereitende Übungen, die Bewusstseinsreisen und die anschließenden Tipps reichen ihnen um an und mit sich selbst zu arbeiten.
Andere werden an einer Stelle ins Stocken geraten und benötigen einen freundschaftlichen Stups um weiter zu kommen. Die gehen dann zum Coach ihres Vertrauens und holen sich dort neue Anregungen.
Ja, und manchmal hilft auch einfach ein weiterführendes Buch oder das Lesen meines Blogs, in dem ich immer wieder Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachte und meinen Lesern damit neue Anregungen gebe.