Werde ich gefragt, was machen Sie eigentlich, dann hole ich immer tief Luft … und dann sage ich „Lebensberatung“.
Die Arbeit eines Coachs können sich viele nicht so richtig vorstellen.
Coach, ist das nicht der, der eine Mannschaft trainiert? Also ist ein Coach ein Trainer?
Beim Personal Coach ist die Assoziation zum Fitness-Trainer sehr schnell geknüpft.
Business Coach, den brauchen doch nur die ganz Großen wie Vorstandsmitglieder, Unternehmensleiter, leitende Führungskräfte.
Glückscoach, das ist dann wieder so ein esoterischer Mist ohne jeglichen Hintergrund, mehr so ein mentaler Guru.
Hypnose macht vielen Menschen Angst und Kinesiologie ist unaussprechlich und gänzlich unbekannt.
Feng Shui, doch das hat man schon gehört. Ist das nicht so ein chinesisches Wohnen?
Nein, die Diskussionen führen leider zu keiner richtigen Erkenntnis darüber, was ich so mache.
Lebensberatung, darunter kann sich wohl jeder etwas vorstellen. Aber hat man dafür nicht eine gute Freundin oder einen Freund?
Richtig! Das ist auf jeden Fall eine erste Anlaufstelle. Wenn jedoch die Freundin, der Freund auch keinen guten Rat (mehr) hat, dann wäre eine geschulte (ich hasse das Wort professionelle) Beratung sicherlich Gold wert. Allerdings, diese Beratung muss aus der eigenen Tasche gezahlt werden. Während ein Besuch bei einem Psychiater oder Psychologen von der „Kasse“ übernommen wird. Sicher ein Aspekt. Vielleicht möchte ich aber nicht gleich aktenkundig werden? Und es gibt sicher auch einige Lebensberater, die die finanzielle Situation des Klienten mit berücksichtigen.
Wären wir nun beim Thema „Lebensberatung“. Was kann ich davon erwarten? Was wird gemacht? Wie oft muss ich mich beraten lassen?
Laut Wikipedia bezeichnet „Lebensberatung im deutschsprachigen Raum Maßnahmen zur psychosozialen Unterstützung in Lebenskrisen, Familienfragen und Problemen in der Arbeitswelt. Der Begriff beschreibt jedoch keine bestimmte Methodik oder spezifische Verfahren.“
Lebensberatung ist kein gesetzlich geschützter Beruf. Jeder kann sich so nennen, egal welche Ausbildung er hat oder sogar überhaupt keine. Wer nach einer Lebensberatung sucht, sollte sich deswegen informieren, welches Hintergrundwissen sich der Lebensberater oder -beraterin angeeignet hat und auf welche Erfahrung schaut sie oder er zurück. Welche Methoden kommen in der Lebensberatung zum Einsatz.
„Stehen psychologische Themen im Mittelpunkt der Lebensberatung, so wird sie rechtlich als Maßnahme aus dem Bereich der psychologischen Beratung eingestuft. Lebensberater dürfen aber keine Krankheiten behandeln, außer sie sind als Psychotherapeuten, Ärzte oder Heilpraktiker dazu qualifiziert und befugt.“ (Wikipedia Lebensberatung)
Lebensberatung ist eine zeitlich begrenzte Hilfe und Unterstützung zur Selbsthilfe. Lebensberatung kann lösungs-, ressourcenorientiert und systemisch (ich sage dazu holistisch oder ganzheitlich) sein.
Berät der Lebensberater in beruflichen Themen, kann sein persönlicher Lebenslauf wichtig sein.
Wenn ich es jetzt geschafft habe, Sie vollständig zu verwirren … dann passen wir wahrscheinlich zueinander. Denn das allerwichtigste bei einer guten Lebensberatung ist die Chemie zwischen Beratungssuchendem und Berater. Ich würde mich auch nicht jedem anvertrauen.
Wobei wir noch bei einem wichtigen Punkt angelangt sind. Da Lebensberatung kein gesetzlich anerkannter Beruf ist, gibt es auch keine verbindlichen Ethik-Regeln dieses Berufszweiges.
Meine Empfehlung:
Schauen Sie bei der Auswahl eines Beraters/einer Beraterin auf drei wichtige Punkte
- Welche Ausbildung, welche Erfahrung bringt der Berater/die Beraterin mit.
- Bietet der Berater/die Beraterin ein kostenfreies Kennenlernen an und nennt zeitliche Grenzen in einem Beratungsvertrag.
- Hat der Berater/die Beraterin Ethik-Regeln und verpflichtet sich der Verschwiegenheit.
Gemeinsam können dann bisher verschlossene Türen aufgestoßen und neue Wege mutig beschritten werden. Die ersten Schritte zu einer aktiven Lebensgestaltung können holprig sein. An der Hand eines Begleiters ist alles viel einfacher.