Singen gehört für mich zum Advent wie … der Kartoffelsalat mit Würstchen zum Heiligen Abend …
Zu Hause haben wir alle gern gesungen. Besonders Oma Luise hat mit voller Inbrunst ihre Stimme erschallen lassen. Und beim Abwaschen haben wir, Oma, meine Schwester und ich, sogar dreistimmig gesungen. Wir haben fast einen Chor ersetzt.
Singen im Chor fand ich auch immer sehr stimmungsvoll. Wir haben in unserem Schulchor jeden Montag nach einem Adventssonntag unsere einstudierten Lieder zum Besten gegeben. Der Schulchor ist dann von Gebäude zu Gebäude gegangen und hat im Treppenhaus gesungen, das klang so wunderschön. Im Wechsel mit meiner Freundin Sieglinde durfte ich dann auch ein Solo singen. Es hat mich immer ein bisschen gewurmt, wenn Sieglinde ein längeres Lied singen durfte. Ich muss aber zugeben, dass sie wirklich eine hell und klar klingende Stimme hatte.
Ein paar ausgewählte Chormitglieder durften auch sonntags in den Kirchen der umliegenden Dörfer zum Gottesdienst singen. Da war es vollkommen unwichtig, wer welche Konfession hatte.
Das Singen im Chor habe ich geliebt und genossen. Es war etwas, was mich glücklich machte. Und trotzdem bin ich einmal aus dem Chor geflogen. Nein, nicht komplett, nur für eine Übungsstunde. Der Grund? Ich habe mit meiner Cousine Gudrun getuschelt … Übrigens, sie musste auch mit rausgehen … Da war das miteinander reden dann ganz einfach … Trotzdem hat es mich ein wenig gekränkt …