Nichts Schreibfehler, nichts Marmelade, nein MALADE. Krank bin ich. Vorgestern begann alles mit ununterbrochenem Niesen. Geröchelt habe ich auch ein bisschen und schlucken wollte ich nicht. Da hat Tantchen im Po Fieber gemessen. Irgend sowas um 38 Grad hat Tantchen gesagt. Und dass das bei Hunden okay sei. Gut, wenn sie mich dann zufrieden lässt.
Gestern war mir nur noch übel und in meinem Bauch puffte und rumorte es, als hätte ich eine wildgewordene Horde von …, na ja, das sag ich lieber nicht, verschluckt.
Ich mochte nichts trinken, nichts fressen. Rausgehen auch nur ganz kurz. Im Körbchen konnte ich nicht ruhig liegen. Da musste ich hin und her wandern. Tantchen hat mich auf den Arm genommen und mit ihren warmen Händen das Bäuchlein gewärmt. Als das nicht besser wurde, hat sie mir einen Fencheltee gekocht. Da wird sie dann fast ein bisschen gemein. Weil ich den nicht von allein trinke, nimmt sie eine alte Spritze ohne Kanüle und spritzt mir den Tee direkt auf die Mandeln. Da habe ich keine Chance, da kann ich nur noch schlucken.
Weil ich den ganzen Tag nur rumhängen mochte, hat Tantchen dann nochmal Fieber gemessen. Das war nun ein bisschen niedriger. Aber irgendwie habe ich Tantchen nicht gefallen. Da nahm sie so ein komisches Ding zur Hand, was die Frau Doktor auch immer hat. Sie nennt es St… St… Stet… Stethos… Stethoskop, denke ich. Sie hat Frauchen erklärt, dass sie unbedingt meinen Darm abhören wollte. Nicht dass ich einen Darmverschluss hätte… Woran sie das wohl hören kann? Und mein Herz hat sie auch noch gleich abgehört. Das pumpert aber schön ruhig und gleichmäßig, hat sie gesagt. Tantchen hat vor dem Darmverschluss eine riesen Angst, seid es einem Yorkie bei uns im Club fast das Leben gekostet hätte. Deswegen bekommen wir auch immer die leckere Malzpaste für Katzen. Die riecht wir Malzbonbons, sagt Frauchen.
Schön, wenn die Menschen meines Rudels sich so um mich sorgen. Dann kann ich mich so richtig bemitleiden lassen. Wenn das Fiebermessen und die „Spritz“-Kur nicht wären.
Das erzähle ich euch nur alles, weil ihr Tantchen entschuldigen müsst, dass sie heute erst so spät das Adventstürchen öffnet. Daran bin ich Schuld… Bitte nicht böse sein.
Ach ja, heute habe ich schon wieder von ganz allein getrunken und zur Freude von Frauchen und Tantchen auch ein kleines Stinkerle gemacht, was seinem Namen echt zur Ehre gereichte. Noch ein bisschen Geduld und mir geht es bestimmt wieder besser.
Eure Mimi
Na Mimi, das kleine Stinkerle hat sehr kräftig gestunken. Aber nun wird es wieder besser. Niemand ist glücklicher als dein Rudel: Frauchen, Tantchen und Vicki. Die hat heute schon Entwarnung gegeben, als sie dich abgeschnüffelt hat. Auf das Urteil können sich deine Menschen gut verlassen.
Das ist tatsächlich wahr. Wenn Vicki sich nicht aufregt, dann brauchen die Menschen das auch nicht. Außerdem erzieht die große Schwester fleißg mit. Hat Mimi keine Lust auf Fressen, dann gibt es von Vicki auch schon mal eine Kopfnuss oder kräftiges Bell-Geschimpfe. Aber wehe, Vicki gibt Alarm, dann sollten wir Menschen ganz genau hinschauen.