Bäume sind Begleiter im täglichen Leben, die wir oft nur noch wie eine selbstverständliche „Tapete“ betrachten.
Mit Bäumen können wir die Jahreszeiten wahrnehmen. Wir sehen sie im Frühjahr austreiben und blühen, im Sommer lieben wir ihr Rauschen im Wind, im Herbst erfreuen wir uns an ihren wundervollen Farben und im Winter sehen sie durch Schnee, Eis und Raureif wie verzauberte Wesen aus einer anderen Welt aus.
Geht man aufmerksam durch einen Wald, erkennen wir die unter-schiedlichen Strukturen und Formen, können fühlen und sehen, dass ihre Rinden sehr unterschiedlich strukturiert sind. Käme jemand auf die Idee, an den Baum ein Stethoskop zu halten, könnte man auch das Pulsieren der Säfte zu hören.
Legen wir uns unter einen Baum oder trauen uns ihn zu umarmen, können wir seine Kraft aufnehmen und einen Freund finden, der sich unsere Probleme anhört, an den wir uns anlehnen dürfen, der uns gleichsam einhüllt ein seine Arme, pardon, Äste.
Viele Menschen gehen in ihrer Freizeit gerne in den Wald, setzen oder legen sich unter Bäume. Ohne genau beschreiben zu können weshalb, fühlen wir uns nach einem solchen Aufenthalt ausgeruht und voller neuer Kraft und Lebensenergie.
Heute müssen Bäume für Straßen, Bauplätze etc. weichen. Alleen sind für Autofahrer zu gefährlich und werden deswegen nicht mehr angelegt.
Heute nutzen wir Bäume als Heizstofflieferant wie Pellets, decken damit in Form von Rindenmulch Flächen zu, um aufkeimendes Unkraut zu ersticken.
Die wirtschaftliche Nutzung der Bäume steht besonders immer wieder unter dem Aspekt der Abholzung des Urwaldes in den Schlagzeilen.
Wir vergessen leicht dabei:
Ohne Bäume und Pflanzen gäbe es keinen Lebensraum für den Menschen auf dieser Erde, denn Bäume geben uns durch die Photosynthese tagtäglich den Sauerstoff, den Mensch und Tier zum Atmen und Überleben brauchen.
Bäume können wir auf vielerlei Art und unterschiedlichen Aspekten betrachten:
Bäume als grüne Lunge,
Bäume als Schattenspender,
Bäume als Wohnung für viele Tiere, Vögel, Eichhörnchen, Insekten,…
Bäume als Nahrungsspender für Tier und Mensch,
Bäume als Lieferant von Medizin,
Bäume als Erholungsraum,
sicher würde uns noch viel mehr einfallen, wenn man nur genug darüber nachdenkt.
Heute haben wir, wie für alles Bedrohte, Baum-Schutzverordnungen.
Viele Menschen fühlen sich nicht mehr als ein Teil der Natur, sie stellen sich über sie und sehen Tiere und Pflanzen nicht selten als rechtlose „Sachen“, als Objekte. So verringert sich in unserer Gesellschaft die Achtung vor allem Lebendigen, die Achtung vor Bäumen. Oft werden sie „misshandelt“, zu Krüppeln geschnitten und gefällt, weil sie den Menschen „im Wege stehen“.
Aber wissen Sie, dass Bäume miteinander reden?
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor:
(Quelle: www.dradiowissen.de)
„Südafrika, Krüger-Nationalpark. Antilopen nähern sich einer Gruppe von Akazien. Die Tiere rupfen an den Blättern eines Baumes und genießen den saftigen Geschmack. Nach einer Weile traben die Tiere zum nächsten Baum – doch der schmeckt bitter. Die Blätter der Nachbarn ebenso. Der ganze Wald ist plötzlich ungenießbar geworden. Hungrig ziehen die Antilopen weiter.
Wird eine Akazie angeknabbert, so stößt sie Ethylen aus. Die Bäume der Umgebung verstehen das Signal und erhöhen den Gerbstoffanteil in ihren Blättern. Das Ergebnis ist ein unangenehmer Geschmack und Verdauungsprobleme für die äsenden Tiere.“
Wenn wir genau hinschauen, können wir entdecken, dass der Baum ein einzigartiges, wunderbares Lebewesen ist. Allein die Struktur eines Blattes, ein wachsender Zweig oder eine Knospe stellen kleine Wunderwerke dar, die uns die Kraft und Energie dieser mächtigen Pflanzen ahnen lassen.
Und vergessen wir nicht:
Bäume existieren seit etwa 300 Millionen Jahren auf der Erde. Beinahe alle Bäume überleben uns Menschen. Einige werden sogar über 3000 Jahre alt.
Was Bäume uns alles zu erzählen haben, erfahren Sie nächsten Freitag.
Gibt es überall eine Baumschutzverordnung? Nein. Wir dürfen nicht nur auf Urwaldrodungen schauen, auch bei uns wird die Natur vergewaltigt. Bäume, Tiere und Pflanzen können nicht alle laut aufschreien. Sie rächen sich halt auf ihre Art. Sie zeigen uns, daß wir viel zu überheblich und gedankenlos sind. Achtung und Respekt allen Lebewesen gegenüber lässt uns wieder im Einklang mit der Natur leben.
Die Weissagung der Cree Indianer stimmt halt immer noch!
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
Da kann ich nur mit Hubert von Goisern antworten: “ Aber brenna tuats guat“.