„Als das Leben auf der Erde seinen Anfang nahm, war die Sache mit der Fortpflanzung noch verhältnismäßig einfach.
Die ersten Organismen waren Einzeller, die sich per Zellteilung vermehrten. Später entwickelten sich immer komplexere Lebensformen, die für ihre sexuelle Fortpflanzung männliche und weibliche Individuen benötigten.
Dabei ergab sich ein Problem: Die empfindlichen Embryonen waren und sind zunächst nur in einer geschützten Umgebung lebensfähig.
Für diese frühe Phase bietet die Natur wiederum verschiedene Möglichkeiten: Abgelegte Eier als Schutzraum für den jungen Organismus sind eine, Schwangerschaft ist eine andere.
Letztere erfordert umfangreiche Anpassungen des – fast immer – mütterlichen Körpers.
Die Exoten unter den lebend gebärenden Organismen sind Seenadeln und Seepferdchen. Sie sind die einzigen Gattungen, bei denen die Männchen den Nachwuchs in ihrem Körper austragen.“
So beginnt eine Pressemitteilung des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
Bei uns Menschen ist das eben anders gelöst. Da lastet die Schwangerschaft ausschließlich auf den Frauen.
Fortpflanzung ist ein sehr persönliches Thema, dass auch nur persönlich beantwortet werden kann. Es gibt Frauen, die sich in einer Partnerschaft nichts sehnlicher wünschen, als ein eigenes Kind. Die einen wollen vielleicht nur ein Kind, die anderen eine ganze Fußballmannschaft. Es gibt alleinstehende Frauen, die sich ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen können und wollen.
Es gibt auch Frauen, die ungewollt schwanger werden, weil es einfach „passiert“ ist, weil es gerade nicht in ihre Lebensplanung passt, weil sie noch zu jung sind, weil sie vergewaltigt wurden,… Sie können sich entweder für oder gegen das entstehende Leben entscheiden…
Es gibt aber auch Frauen, die sich gegen ein Kind entscheiden. Warum auch immer. Weil sie keinen passenden Partner gefunden haben, mit dem sie ein Kind aufziehen möchten, weil ihnen die Karriere wichtiger ist, weil sie sich nicht vorstellen können beidem, Berufsleben und Kind, gerecht zu werden, weil sie am liebsten allein bleiben.
Und es gibt Frauen, die schlicht und ergreifend keine Kinder bekommen können.
Leider ist unsere Gesellschaft nicht sehr tolerant mit all diesen Frauen mit unterschiedlichen Lebenszielen und persönlichen Entscheidungen. Das spiegelt sich ganz deutlich in den Äußerungen über Frauen mit und ohne Kinder. Es wird hinter der Hand darüber gelästert, wenn die Anzahl der Kinder mehr als 2 sind. Und alleinstehende Frauen sind immer noch alte Jungfern, die keinen abbekommen haben. Da ist es vollkommen egal, welche persönliche Entscheidung dahinter stand.
Liebe Frauen, lasst uns dadurch doch nicht entzweien!
Es gibt doch so viel mehr, was uns vereint!
Toleranz anderen Menschen gegenüber ist anscheinend sehr schwer zu beherzigen. Gerade bei Kinderwünschen weiß nur der, den es betrifft warum es so oder so ist. Ich kenne Frauen und auch Männer, die sehr betrübt sind, daß sie keine Kinder bekommen konnten und auch die andere Seite, wo es bestimmt besser gewesen wäre, wenn man sein Leben ohne Kinder weitergeführt hätte. Das muß noch nicht einmal Egoismus sein, vielleicht war nicht der richtige Partner da, mit dem man gemeinsam die Kinder großziehen konnte und wollte. Das ist heutzutage auch so eine Sache. Welche Ehe hält denn ein Leben lang bis das der Tod sie scheidet? Es muß jeder selbst sein Leben so führen, wie es für ihn und seine Umwelt gut ist, ganz besonders für Kinder. Da denke ich nur an die Liebe und die Zeit, die man einem Kind schenken sollte. In unserer Gesellschaft ist es ein Manko, wenn man keine Kinder hat. Warum? Damit die Deutschen nicht aussterben? Hallo, bekommt man denn die Kinder für den Staat? Das hatten wir doch schon mal, so lange ist das doch noch nicht her. Gerade die Politiker sollten sich zurückhalten. Warum werden so viele Kinder mißbraucht, als Waffe gegen den Partner eingesetzt, im Extremfall getötet, weil man sie als Eigentum betrachtet. Ich habe dich in die Welt gesetzt, dann kann ich dich in meinem Hass auch wieder wegnehmen. Wenn ich dich nicht habe, ein anderer soll dich auch nicht kriegen.
Ganz lieben Dank für den tiefgehenden Kommentar.
Natürlich sind Kinder nicht nur etwas Persönliches sondern auch von gesellschaftlichem Interesse. Ohne Kinder schreitet eine Gesellschaft nicht voran. Aber darf der Staat, der die Kinder schützen und fördern sollte, auch regelnd in die „Produktion“ eingreifen? Oder wird hier in die Persönlichkeitsrechte der Eltern eingegriffen?
Was ist mit den Männern und Frauen, die sich biologisch nicht Fortpflanzen können. Darf man von ihnen immer nur Solidartät abverlangen und hat keine Verpflichtung z.B. im Alter auch mit ihnen Solidarität zu pflegen. Anders ausgesprochen, wenn Kinderlose Kindergärten, Schulen, Universitäten mitfinanzieren, warum müssen sie gleichzeitig mehr in die Pflegeversicherung einzahlen? Wäre da nicht ein Ansatzpunkt Solidarität von den ehemals Unterstützten zu erwarten?
Ich habe zwar eine Meinung, aber ob diese die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt?
Auf jeden Fall verbergen sich hier noch einige Themen für weitere Blog-Beiträge.