Adventstürchen Nr. 18

Heute möchte ich den Adventskalenderspruch „fast“ unkommentiert stehen lassen. Er geht so ein bisschen in die Richtung Bedürfnislosigkeit. Da ich der Meinung bin, dass jedes irdische Wesen gewisse Bedürfnisse hat, kann ich hier nicht dafür plädieren.

Trotzdem zieht mich der Spruch magisch in seinen Bann. Begehren ist stärker als bedürfen. Bedürfnisse stillen, kann etwas sehr Grundlegendes sein wie Essen und Trinken, ein Dach über dem Kopf etc. Während Begehren darüber hinausgeht, so wie etwas haben wollen über etwas brauchen, wie eine Villa über ein Dach über dem Kopf oder Kaviar über ein Stück Brot.

So möchte ich euch heute zum Nachdenken einladen. Welche von euren Wünschen sind Bedürfnisse und was geht darüber hinaus? Wie steht ihr zu euren Wünschen?

Der heutige Adventskalenderspruch:

Reich wird man erst
durch Dinge, die man nicht begehrt.
Mahatma Gandhi

Eure Birgitt

Adventstürchen Nr. 17

Wer schon länger meine Adventskalender liest, weiß, dass heute ein ganz besonderer Tag ist:
Meine Schwester hat Geburtstag!

Gemäß dem heutigen Adventskalenderspruch werden wir uns gemeinsam auf den Weg zum Glück begeben. Heute gibt es Garnelencocktail und Käsefondue. Damit der Schlaf gut vorbereitet wird, werden wir nur Dinge tun, die uns guttun. Wie Musik hören, einen schönen Film schauen, uns angeregt unterhalten und natürlich mit den Hunden kuscheln.

Gutes Essen und gute Unterhaltung sind ganz sicher ein Weg zum Glück.

Herzlichen Glückwunsch liebe Schwester!

Der heutige Adventskalenderspruch:

Was ist der Weg zum Glück?
Guter Schlaf und gutes Essen!
Dalai Lama

Eure Birgitt

Adventstürchen Nr. 16

Alle sprechen über Geschenke. Und es artet in Konsumterror aus. Im Radio wurde diese Woche heiß diskutiert, dass doch unterm Weihnachtsbaum etwas großes und vieles liegen muss, das die Kinder gleich beim Eintreten zur Bescherung sehen können. Ich habe mal nachgedacht, was mich beim Eintreten in den Weihnachtsraum besonders angezogen hat.

Das war ganz klar der leuchtende Weihnachtsbaum. Meine große Schwester erinnert sich an Wunderkerzen, die glitzernd abbrannten. Das gab es bei mir nicht mehr. Dann bin ich auf die Reise zum schönsten Weihnachtsgeschenk gegangen. Das war ein beleuchtetes Puppenhaus, das mein Vater selbst gebaut hatte. Die zweite Erinnerung waren die wunderschönen neuen Kleider meiner Puppen Uschi, Sonja und Lumumba (ja, ich hatte eine schwarze Puppe in der Zeit, in der alle Welt über die rätselhafte Ermordung des kongolesischen Premierministers Lumumba 1961 sprach. Ich fand den Namen schön).

An welche Weihnachtsgeschenke erinnert ihr euch am meisten?

Eins ist auf jeden Fall gewiss, im Leben sind oft die besten Dinge die, die man nicht kaufen kann wie Freundschaft, Liebe, Zeit füreinander, Gespräche, Feiern, etc., die allerschönsten.

Verschenkt davon reichlich!

Der heutige Adventskalenderspruch:

Die besten Dinge im Leben sind nicht die,
die man für Geld bekommt.
Albert Einstein

Eure Birgitt

Adventstürchen Nr. 15

Nobody is perfect!

Aber warum erwarten wir dann Perfektionismus von uns selbst? Ein Anspruch, den wir gar nicht erfüllen können. Mit dem Ergebnis, dass wir täglich unzufriedener werden.

Frauen neigen gern dazu mit ihrem Körper zu hadern. Entweder ist der Busen zu klein oder zu groß, die Hüften zu rund oder zu männlich, die Augenlider hängen, die Beine haben nicht das ideale Maß usw.

Bei Männerkritik kenne ich mich nicht so gut aus. Bei ihnen kann ein Idealziel der Waschbrettbauch oder ein gut ausgebildeter Bizeps sein.

Ich bin mir sicher, dass jeder ein Teil seines Körpers nicht besonders attraktiv findet. Aber so hat uns die Natur geschaffen! Nehmen wir es doch an. Anstatt uns zu grämen, sollten wir uns mit genau diesem Körperteil versöhnen und ihn lieben lernen.

Der Körper steht hier nur beispielhaft für all die angeblichen Mängel, die man so haben kann. Alle Eigenschaften, die wir auch nicht so „super“ finden, können wir lernen anzunehmen. Und oft sind es doch die kleinen Macken, die uns liebenswert machen, weil sie uns von anderen unterscheiden.

Ja, wir sind alle einzigartig und das ist doch mehr wert, als einem Ideal hinterher zu hecheln.

Es lebe der Unterschied!

Der heutige Adventskalenderspruch:

Niemand ist vollkommen:
Glück heißt,
seine Grenzen kennen und sie lieben.
Romain Rolland

Eure Birgitt

Adventstürchen Nr. 14

Gesundheit ist ein hohes Gut. Trotzdem möchte ich dem ersten Teil des heutigen Kalenderspruchs widersprechen.

Eher erlebe ich, dass Krankheit den betroffenen Menschen für die Schönheiten des Lebens sensibler macht. Vielleicht habe ich auch nur Glück mit den Menschen, die mich umgeben und mir begegnen.

Zufriedenheit ist unbestritten eine wichtige Voraussetzung für einen positiven Blick auf das Leben.

Aber Bildung? Sind nur Menschen mit höherem Schulabschluss glücklich?
Das kann ich eindeutig mit NEIN beantworten.

Zur Bildung gehören nicht nur die (Natur-)wissenschaften, sondern auch die schönen Künste wie Musik, Literatur, Tanz, Malerei, Bildhauerei und mehr. Kunst weckt unsere Gefühle. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2019 belegt, künstlerisch-kreative Tätigkeiten haben nachweislich eine positive Wirkung auf die Gesundheit. Wer sich mit Kunst beschäftigt, steigert das Wohlbefinden und verbessert die Stressbewältigung.

Kunst verbessert das Selbst­gefühl. Selbst passiver Kunst­genuss stärkt die körperliche und seelische Gesundheit. Kinder, deren Eltern ihnen vorlesen, schlafen länger und konzentrieren sich besser in der Schule. Tanzen kann das Abnehmen unterstützen und bei Menschen mit Demenz die Einsamkeit verringern. Musik zu hören, kann Dementen helfen, sich an Ereig­nisse ihres Lebens zu erinnern.

Lasst uns singen, musizieren, tanzen, malen, lesen, kreativen Beschäftigungen nachgehen.

Lasst uns die Kunst genießen. Sie macht uns gesünder, zufriedener und glücklicher.

Der heutige Adventskalenderspruch:

Wer ist glücklich?

Wer Gesundheit,
Zufriedenheit und
Bildung in sich vereinigt.
Thales von Milet

Eure Birgitt

Adventstürchen Nr. 13

Manche Menschen bricht ein Unglück, andere gehen gestärkt aus einer ähnlichen Situation hervor.

Wie das kommt? Darüber werden ganze Bücher geschrieben und Vorlesungen abgehalten. Ich möchte heute dazu anregen, darüber nachzudenken, dass jedes Ereignis etwas mit uns macht. Wenn wir mit mehr Lebenserfahrung daran zurückdenken, kann es passieren, dass das Unglück gar nicht so schlimm war.

Es kann sogar sein, dass genau dieses damalige Erlebnis eine Änderung gebracht hat, die wir uns nie zugetraut hätten.

So kann ein Jobverlust und die Notwendigkeit sich neu zu orientieren, eine befriedigende Arbeit mit einer besseren Bezahlung ergeben haben.

Oder, dass eine Trennung von einem Partner es erst möglich machte, für das wirkliche Glück offen zu sein.

Wenn wir ein Unglück als Herausforderung sehen lernen, dann sind wir für eine Veränderung und Lösung bereit. Dann ist der Fels vielleicht ein schöner Edelstein.

Oder wie Oma immer sagte, nach Regen kommt auch Sonnenschein.

Der heutige Adventskalenderspruch:

Im Grunde ist jedes Unglück gerade nur so schwer,
wie man es nimmt.
Marie von Ebner-Eschenbach

Eure Birgitt

Adventstürchen Nr. 12

Wir brauchen das Lachen und Fröhlichkeit. Gerade, wenn es uns nicht gut geht oder wir gerade in einer Katastrophe leben wie Krieg, Naturkatastrophen etc. ist ein gemeinsames Lachen entspannend und löst die Verkrampfungen, die verhindern, dass wir überhaupt denken können.

Auch im täglichen Leben ohne Extreme ist Lachen und Fröhlichkeit ein Lebenselixier, das verhindert, dass wir der Schwermut anheimfallen. Oder uns in krude Theorien versteigen und alles nur Schwarz sehen.

Alles ist mit einem Lachen besser zu ertragen. Deswegen erfüllen die Klinikclowns einen wunderbaren Job bei Jung und Alt.

Der heutige Adventskalenderspruch:

Denn ein Herz voll Freude sieht alles fröhlich an,
ein Herz voll Trübsal alles trübe.

Martin Luther

Eure Birgitt

Adventstürchen Nr. 11

Was bedeutet für euch Zufriedenheit und vor allem, wie erkennt man Zufriedenheit?

Ich denke da an eine ältere Dame, eine Freundin meiner Großmutter. Wenn sie so richtig rundum zufrieden war, etwas geschaffen hatte, das vor ihren Augen Bestand hatte, dann saß sie auf einem Stuhl mit gefalteten Händen, sie nickte bestätigend mit dem Kopf und schaute einfach zufrieden in die Welt.

Zufrieden fühle ich mich, wenn ich etwas erledigt habe, was mich herausgefordert hat, was ich gern tun wollte und ich mir nicht ganz sicher war, dass ich es mit dem vorliegenden Ergebnis schaffen würde.

Ich betrachte mein Werk und fühle wie Ruhe in mir einkehrt. Ich freue mich wieder etwas erreicht zu haben. Und dann kommt das Bedürfnis, sich ein bisschen auf den „Lorbeeren“ auszuruhen und still zu genießen.

Der heutige Adventskalenderspruch sagt:

Zufriedenheit
ist ein stiller Garten,
in dem man sich ausruhen kann.

Ernst Ferstl

Eure Birgitt

Adventstürchen Nr. 10

Oft denken wir, dass die berühmten, erfolgreichen Menschen doch besonders glücklich sein müssen. Aber ist das auch so?

Ein Blick in die einschlägige Presse zeigt uns ein ganz anderes Bild. Scheidungen, Familienkräche, Drogen, Depressionen sind nicht unbedingt das Bild, wie wir uns von einem glücklichen Menschen erträumen.

Aber sicher kennt jeder einen oder eine, die nicht ein Kriterium erfüllt, von der uns die Werbung weiß machen will, dass wir es unbedingt zu unserem Glück benötigen, der trotz aller Widrigkeiten zufrieden und glücklich lebt.

Meine Oma Luise hatte ein Lieblingslied, „was frag ich viel nach Gut und Geld, wenn ich zufrieden bin“, darin heißt es in Strophe 2 und 3:

So mancher schwimmt im Überfluss,
Hat Haus und Hof und Geld
Und ist doch immer voll Verdruss
Und freut sich nicht der Welt.
Je mehr er hat, je mehr er will,
Nie schweigen seine Klagen still.

Da heißt die Welt ein Jammertal
Und deucht mir doch so schön,
Hat Freuden ohne Maß und Zahl,
Lässt keinen leer ausgeh’n.
Das Käferlein, das Vögelein
Darf sich ja auch des Maien freu’n.

Ja, ich denke, dass Glück und Zufriedenheit auch viel mit der inneren Einstellung zu tun haben. Nehmen wir uns doch vor, glücklich zu sein und uns an unserem Leben zu erfreuen.

Der heutige Adventskalenderspruch:

Die meisten Menschen sind so glücklich,
wie sie es sich selbst vorgenommen haben.
Abraham Lincoln

Eure Birgitt

Adventstürchen Nr. 9

Wie habe ich das Mädchen aus dem Märchen Sterntaler von den Gebrüdern Grimm bewundert. Ich habe gedacht, so selbstlos könnte ich nicht handeln.

Zur Erinnerung, ein kleines Mädchen, dass nach dem Tod seiner Eltern nichts mehr hatte als die Kleider auf seinem Leib, ein Stück Brot auf der Hand und Vertrauen auf Gott, lief auf ein Feld hinaus. Dort begegnetem dem Mädchen Menschen, die Hunger hatten, froren, usw. Das Mädchen verschenkte sogar sein letztes Hemd, weil es Nacht war und es sowieso keiner sehen würde.  

Dieses Märchen verkörpert meinen heutigen Adventsspruch perfekt. Das Mädchen in Trauer, ohne materielle Güter, macht andere dennoch glücklich.

Am Ende des Märchens wird das Mädchen belohnt, mit einem edlen Hemd, in das sie die vom Himmel fallenden Sterne, die zu Talern werden, sammelt.

Der heutige Adventskalenderspruch:

Glück ist das einzige,
was wir anderen geben können,
ohne es selbst zu haben.
Carmen Sylva

Eure Birgitt