Könnt ihr euch noch an die Adventskalender eurer Jugend erinnern?
Auf meinem war meist ein Dorf mit verschneiten Häusern oder der Stall, in dem Jesu geboren wurde mit einem großen Stern mit Schweif über dem Stall. Auf jeden Fall waren die Kalender mit reichlich Glitter versehen. Die Türchen musste ich mühselig suchen, da sie mit einer Nummer versehen auf dem ganzen Kalender verstreut waren. Die Suche nach dem richtigen Türchen war der größte Spaß.
Ich freute mich jeden Tag darauf ein Türchen öffnen zu dürfen. Hinter dem Türchen befand sich ein Bild, z.B. ein Tannenzweig mit einer Kerze, ein Schlitten, Handschuhe oder Schlittschuhläufer. Hinter der 24. Tür erschien entweder ein Weihnachtsbaum, ein Engel oder eine Krippe.
Heute ging ich durch den Supermarkt und warf einen Blick auf heutige Adventskalender. Die haben wirklich nicht mehr viel zu tun mit dem aus meiner Kindheit. Es verbergen sich hinter den Türchen Schokolade, Gummibärchen, Kugeln einer bestimmten Marke usw. Es gibt sogar Adventskalender für Erwachsene, z.B. Bierkalender … Na ja, in jedem Manne soll ja bekanntlich ein Kind stecken …
Zu Hause wieder angekommen habe ich gleich mal nach dem Ursprung des Adventskalenders gesucht. Wikipedia gab mir geschwind eine Antwort. „Der erste selbstgebastelte Adventskalender stammt vermutlich aus dem Jahr 1851. Die ersten Formen kamen aus dem protestantischen Umfeld. Da hängten Familien nach und nach 24 Bilder an die Wand. Einfacher war eine Variante mit 24 an die Wand oder Tür gemalten Kreidestrichen, bei der die Kinder täglich einen Strich wegwischen durften.“
An eine besondere Begebenheit mit Adventskalendern kann ich mich noch gut erinnern. Es war in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, dass ich im November auf Geschäftsreise nach Südostasien auch auf die Philippinen reisen sollte. Der Projektleiter dort hatte drei kleinere Kinder. Ich überlegte, womit ich ihnen wohl eine Freude bereiten könnte. Voraussetzung war, es durfte nicht zu groß sein und musste in meinen Koffer passen. Ich entschied mich für 3 Adventskalender gefüllt mit Schokolade. Wobei ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken darüber machte, dass es auf den Philippinen doch ganz schön warm war. So wurde der Adventskalender nach dem Empfang auch nicht aufgehängt, sondern sofort im riesigen Kühlschrank verstaut.
Als ich die Mitbringsel auspackte, war die Freude so groß, dass ich mich doch wunderte. Am Abend erzählte mir die Mutter dann, dass ich den Kindern wirklich eine ganz große Freude gemacht hätte. Einen Tag zuvor hatte sie ihren Kindern mitteilen müssen, dass es dieses Jahr keine Adventskalender mit Schokolade geben würde, weil sie unmäßig teuer waren.
So hatte ich mit meinem Geschenk genau das richtige getroffen. Und ich werde nie die Freude der Kinder vergessen.
Ich wünsche euch ebenso eine Freude in der kommenden Adventszeit!
Liebe Birgitt, ich kann mich auch noch gut an diese schönen Adventskalender erinnern. Wir waren recht bescheiden und konnten uns an Kleinigkeiten erfreuen, haben nichts vermißt. Süßigkeiten waren die Ausnahme, deshalb mußte auch kein Trara um Zucker gemacht werden. Aber heute muß ja alles teuer sein, damit man die beschämen kann, die nicht das Geld für die heutigen Adventskalender ausgeben können.
Ja, „Apfel, Nuß und Mandelkern“ waren angesagt. Das bringt mich gleich zum morgigen Türchen …