Wichtig für die Entwicklung von Kindern ist unter anderem eine abwechslungsreiche Umgebung. Ein kindgerecht gestalteter Garten kann dazu beitragen, dass Gehirn anzuregen die Neuronen neu und stark zu verknüpfen. Damit bekommt das Kind die besten Voraussetzungen für sein zukünftiges Leben.
Damit Jung und Alt sich in einem Garten wohl fühlen können, sollten folgende Grundregeln erfüllt werden:
• verbindet mit der Natur
• zeigt den Ablauf der Jahreszyklen
• spendet Naschereien
• gibt Raum zum Erkunden
• kann wunderbar zum Träumen und Geschichtenerfinden genutzt werden
• geeignet zum Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören und Anschauen
• spielen, toben und feiern erlaubt
Ein Garten sollte also die Bedürfnisse nach:
• Ruhen, Entspannen und Träumen
• Beobachten
• Riechen, Essen und Fühlen
• Feiern und Spielen
• (Nichts-)Hören
befriedigen.
Wie könnte solch ein „Wunder“-Garten aussehen?
Auf jeden Fall sollte ein schöner Obstbaum vorhanden sein. In seinem Schatten lässt es sich gut träumen und schlafen. Wenn der Wind durch die Blätter fährt, hört man das Rauschen… leise, manchmal kräftig und manchmal ist es still. Die Früchte duften und schmecken besser als jede gekaufte Frucht. Und man kann an diesem Baum die Jahreszeiten verfolgen. Der erste Blattaustrieb und die Blüte im Frühjahr, die Früchte im Spätsommer, die Laubfärbung im Herbst und die kahlen Äste, die jeder Raureif verzaubert, im Winter.
Zum Beobachten von Tieren und Insekten ist ein „verwildertes“ Stück Wiese mit Löwenzahn, Gänseblümchen, Klee und allerlei wild blühenden Blumen sehr gut geeignet. So summen und brummen die Bienen und Hummeln durch die Blüten. Vögel finden manchen Regenwurm oder Insekten und stibitzen sich wahrscheinlich die Früchte aus dem Baum. Ameisen laufen geschäftig große Beutestücke transportierend die Halme auf und ab. Schmetterlinge sitzen auf den Blüten und lassen ihre Pracht in der Sonne betrachten.
Eine Schaukel sollte in einem Kinder-Garten nicht fehlen. Schaukeln können mit einer Sicherheitsgondel schon die kleinsten Kinder beruhigen und in den Schlaf schaukeln. Wenn die Kinder größer sind, können sie versuchen mit den Füßen den Himmel zu berühren.
Der Sandkasten kann fast in jedem Alter interessant sein. Zunächst zum „Kuchen“ backen, danach können Burgen und ganze Städte mit Infrastrukur gebaut werden. Vielleicht können kleine und größere Künstler Kunstwerke wie Skulpturen entstehen lassen.
Aber bitte bedenken Sie, dass Nachbarskatze einen Sandkasten auch sehr gern als Katzenklo annimmt. Also bitte immer auf gute Abdeckung achten.
Auf keinen Fall darf ein eigenes Beet, auf dem das Kind anpflanzen darf, was es möchte, fehlen. Es kann beobachten, wie schnell Pflanzen wachsen, wie unterschiedlich sie wachsen, welche Früchte sie bringen, usw. Besonders erwähnen möchte ich dabei rankende Stangenbohnen. Bei ihnen kann man bewundern, wie sie mit ihren Ranken die Stangen „suchen“ und sie als Kletterhilfe nutzen. Für kleine Schöngeister sind ein paar pflegeleichte, duftende Blümchen, die für einen Blumenstrauß gepflückt werden können, Pflicht.
Außerdem können Kinder anhand der Bohnen lernen, dass man nicht alles aus der Natur sofort essen kann. Denn rohe Bohnen enthalten giftige Lectine, eine Eiweißverbindung, die erst durch kochen zerstört wird.
Wer ein bisschen geschickt ist, kann seinem Kind auch ein Tipi oder Iglu aus Weidenruten oder Stangenbohnen bauen. Tipi und Iglu sind im Sommer kuschelig grün. Man kann sich darin gut verstecken, mit Freunden darin spielen und sie schützen vor (elterlichen) Blicken.
Ein Planschbecken, eine schöne Badewanne oder auch „nur“ eine Gartendusche zum Abkühlen sind immer sehr willkommen. Für ganz kleine Kinder unter 3 Jahren ist es besser anstatt Wasser einen „Ballpool“ zu machen. Kleine Kinder können leider auch in einer „Pfütze“ ertrinken.
Vieles von den beschriebenen Bestandteilen eines Kinder-Gartens finden Sie in der Waldkindergarten Pädagogik wieder.
In einem kindgerechtem Garten gibt es genügende Möglichkeiten ganzheitlich mit allen Sinnen wahr zu nehmen. Mit der nachempfunden Natur als Spiel- und Aufenthaltsort werden Pflanzen und Tiere, ihre Lebensräumen, die jahreszeitlichen Rhythmen und Naturerscheinungen, die Sensibilisierung für ökologische Zusammenhänge und die Wertschätzung der Lebensgemeinschaft mit der Natur näher gebracht.
Während Gärten, wie ich sie oft sehe, mit vielem Spielzeug ohne jeglichen Nutzen, Klettergerüst und Rutsche, keine Phantasie zulassen. Forscher- und Erfindergeist der Kinder werden hier nicht angesprochen, so ähnlich wie Junk Food immer gleich schmeckt. Außerdem haben Kindertagesstätten und Spielplätze diese Gerätschaften zur Genüge zu bieten.
Geben Sie Ihren Kinder andere, naturgemäße Anregungen und damit Ruhe, Ausgleich und gleichzeitig Neugier auf das wirkliche Leben.
Der Garten meiner Kindheit sah fast genau so aus. Wie schön habe ich unter den Bäumen geträumt, Wolken betrachtet und geraten, was sie wohl darstellen und Ameisen stundenlang beobachtet. Ich hatte auch ein kleines Stückchen Land, da durfte ich Erdbeeren, Bohnen und Blumen „anbauen“.
Im grossen Sandhaufen haben Cousine und Cousins mit mir eine Burg gebaut, die von einem Graben umgeben war (kurzfristig als Wassergraben). Der grosse Cousin war der Architekt. Wie viele Stunden haben wir da friedlich gespielt!
Spielzeug brauchten wir nicht, eine kleine Schaufel und ein Eimerchen waren ausreichend um zufrieden zu sein.
Wir Kinder haben auch oft Schnecken (die mit Häuschen) beobachtet und geraten, welche wohl die Schnellste sein wird. Herrlich!!!
Ähnliche Erinnerungen habe ich auch!
Am meisten habe ich das Kartoffelfeuer im Herbst geliebt. Ich werde wohl nie den Geschmack von im Feuer gegarten Kartoffeln vergessen. Wie sie schon gerochen haben, wenn mein Vater sie mit einem langen Stock aus dem Feuer holte. Dann wurde von der auf eine kleinen Ast gesteckten Kartoffel die verkohlte Schale abgepult, vorsicht: heiße Finger, und dann…. Mhmmmmmmmmmmm….