Gestern hat Frauchen noch ganz schnell einen Adventskalender für Tantchen fertig gemacht. Sie hat uns erzählt, dass sie die Basis des Kalenders schon vor 40 Jahren gebastelt hat, (mal nachgerechnet, das sind mehr als 2, fast 3 Hundeleben lang), an einem Buß-und Bettag, als dieser noch ein Feiertag in Bayern war. Ich finde der Engel passt sehr gut zu Tantchen, sanft, aber manchmal auch streitbar.
Gestern und schon den Tag davor hat sie viele Sprüche auf Kärtchen gedruckt, die sie dann gerollt in die Schlaufen gesteckt hat. Zum guten Schluss hat sie noch jede Rolle mit einer Nummer von 1 bis 24 versehen.
Leider darf ich euch nicht verraten, was auf den Kärtchen steht, Tantchen könnte es lesen. Aber so viel, die Sprüche sind von Laotse, Johann Wolfgang von Goethe, Joachim Ringelnatz, Wilhelm Busch, Mark Twain, Walt Disney, Jonathan Swift, Christian Andersen, Albert Einstein, Eugen Roth und Rainer Maria Rilke.
Gleich machen Justi und Katie wieder kugelige Augen und haben Fragen. Was ist denn ein Adventskalender? Was macht man damit? Gibt es das auch für Hunde?
Also, erfunden wurde der Adventskalender wahrscheinlich von der Mutter von Gerhard Lang. Sie nähte, als er klein war, 24 Gebäckstücke auf einen Karton und jeden Tag durfte er davon eines essen. Dieser Herr Lang wurde durch seine Mutter inspiriert 1908 den ersten Münchner Adventskalender zu drucken.
Davor gab es natürlich auch schon andere „Zählvorrichtungen“. In protestantischen Gegenden wurde schon im 19. Jahrhundert vor Weihnachten jeden Tag ein Papierbild aufgehängt. Oder es wurden Strohhalme in die Krippe gelegt, bis am heiligen Abend genug Stroh für das Christkind bereit lag.
Ca. um 1920 wurden die Adventskalender mit Türchen zum Öffnen versehen, dahinter verbarg sich dann ein Bild, z.B. ein Schlitten, ein bunter Teller, ein Adventsgesteck, ein Weihnachtsbaum, ein Schneemann uvm. Ab den 50er Jahren wurde hinter den Türchen Schokolade versteckt.
Die Adventskalender in Frauchens Kindheit waren mit Bildern und nicht gefüllt. Und ehrlich, was für Hunde ungesund ist (Schokolade), kann für Menschen auch nichts sein.
Für Hunde gibt es auch Adventskalender. Frauchen findet das ein bisschen dekadent. Ich habe zwar keine Ahnung, was das bedeutet, aber solange das mit den Leckerlis stimmt, ist mir das Wurst. Apropos Wurst …
Eure Vicki (via Frauchen Birgitt)
Meine ersten Adventskalender hatten keine Schokolade hinter den Türchen. Das gab es damals nicht. Dafür war der Kalender ungeöffnet mit Glitzer darauf wunderschön. Hinter Türchen war „nur“ ein Bild zu sehen. Das Türchen am Heiligen Abend war das Größte. Wir Kinder waren mit diesem Kalender glücklich und gespannt, was am nächsten Tag hinter dem Türchen war. Deshalb bin ich heute glücklich, wieder einen Kalender zu haben, der keine Schokolade oder Sonstiges hat. Es wird so viel geredet, dass Kinder zu viel naschen. Warum also nicht mal das Alte entdecken.