Jedes Jahr nehme ich das Weihnachtsmärchen von Charles Dickens zur Hand. Es ist so oft verfilmt worden, dass sicher jeder die Wandlung von Ebenezer Scrooge kennt.
Ja, jeder hat wahrscheinlich so seine eigenen drei Geister, der vergangenen Weihnacht, der diesjährigen Weihnacht und der zukünftigen Weihnacht.
Wenn wir über vergangene Weihnachten reden, sind die, im Gegensatz zu Ebenezer Scrooge, meist mit einem rosaroten Nebel verschleiert und fast ausschließlich mit guten Erinnerungen gespickt.
Die Erwartungen, die wir an die jetzige Weihnacht haben sind eher dunkelgrau und gruselig. Wir können nicht von einem Geschäft zum anderen bummeln, um Weihnachtsgeschenke zu erstehen. Wir können auf keinem Weihnachtsmarkt schleckern und Glühwein trinken. Wir können unsere Familie nicht besuchen, wie wir es immer taten. Keine großen Weihnachtsfeiern.
Aber nach jedem Tal geht es wieder bergauf.
So können wir uns schon heute auf den Geist der zukünftigen Weihnacht freuen. Wobei Ebenezer Scrooge erst durch den Blick auf die zukünftige Weihnacht erfährt, wie schlecht er bis dahin gelebt hat, wie hart er zu anderen war, dass er andere nur benutzt hat.
Ich hoffe, dass wir alle diese Erfahrung nicht machen müssen und diesen Teil des Märchens überspringen und gleich zum guten Ende kommen können. Nämlich ein Fest in Freude, mit Freunden und einer gesegneten Feier.
„Frohe Weihnacht, „Fröhlichere Weihnacht als die Jahre zuvor…
Man sagte Ebenezer Scrooge nach, wenn irgendein Mann auf Erden die Kunst besitze, gut Weihnachten zu feiern, so müsse man sie bei ihm suchen. Möge sich das in Wahrheit auch von uns und von uns allen sagen lassen.“
So schließt das Weihnachtsmärchen von Charles Dickens.
Eure Birgitt