Bin ich froh, dass ich ein Mädchen bin.
Frauchen hat mir vor kurzem vorgelesen, dass Jungen im Schnitt immer noch 4,8 Jahre kürzer leben, als wir Mädchen.
Wenn man die ungleiche Lebenserwartung von Mädchen und Jungen bezogen auf ein Jahr darstellen würde, dann hieße das, dass wir Mädchen erst zu Silvester Ade sagen, Jungen hingegen bereits am 10. Dezember.
Deswegen wird der 10. Dezember auch der „Tag der ungleichen Lebenserwartung“ genannt.
Das soll aufrütteln, dass nun endlich was für die Männergesundheit getan werden muss, in Politik und Gesellschaft. Betriebliche Gesundheitsvorsorge und gesellschaftlichen Tabu-Themen wie Depressionen bei Männern (ein Junge weint nicht, ein Indianer kennt keinen Schmerz) muss stärker in den Vordergrund rücken.
Tatsächlich sind die Gründe für das frühere Ableben von Männern auch ein riskanterer Lebensstil (Männer üben häufiger gefährliche oder auch ungesunde Berufe aus und haben mehr tödliche Arbeitsunfälle), eine höhere Rate an chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck, eine höhere Herzinfarktrate, eine höhere Selbstmordrate (ca. 3:1 im Vergleich zu Frauen, vielleicht durch Depressionen), eine höhere Sterblichkeit durch Verkehrsunfälle oder Drogen (sie ist bei Männern im Alter zwischen 16 und 24 Jahren dreimal höher als bei Frauen) und eine höhere Rate an HIV-Infektionen (82% der Betroffenen sind Männer).
Also, Mädchen haben es ja schon nicht so leicht im Leben, aber die Jungen …
Da müssen wir doch helfen. Auch, wenn ich manchmal neidisch bin, dass die auf drei Beinen ihr Geschäftchen erledigen und mit ihrer Markierung viel höher kommen. (Das ist wohl auch nur Übung. Mimi kann das nämlich auch. Sie hatte nur Brüder.) Aber, wenn ich das mit einem kürzeren Leben bezahlen müsste, dann hocke ich mich doch lieber hin.
Habt einen schönen 2. Adventssonntag.
Bis morgen, Eure Vicki